Datenbank mit realisierten Bauvorhaben für den Wohnungsbau
Zur Erreichung des im Koalitionsvertrags gesetzten Ziels von mehr und bezahlbarem Wohnraum, hat die 2014 initiierte Baukostensenkungskommission die Ursachen und Treiber für gestiegenen Baukosten intensiv untersucht.
Eine der hieraus abgeleiteten Empfehlungen, um diesem Trend entgegenzuwirken, ist die Nutzung von Potenzialen der Digitalisierung und insbesondere der BIM-Methode. Dies kann zu mehr Transparenz, höherer Qualität und Kostensicherheit führen. Deshalb soll der Ausbau weiterer technischer, organisatorischer und rechtlicher Voraussetzungen für die Nutzung dieser Potenziale im Wohnungsbau aber auch für Bundeshochbaumaßnahmen vorangetrieben werden. Eine weitere notwendige Maßnahme wird im Aufbau einer Datenbank mit realisierten Bauvorhaben für den Wohnungsbau gesehen, um beispielsweise allgemeine Veränderungen der Baukostenentwicklung einschätzen zu können.
PLAKODA als denkbare Basis
Die Kostenplanung bietet gute Grundvoraussetzungen für eine Digitalisierung im Sinne der BIM-Methode, da hier strukturierte Vorgaben beispielsweise mit der DIN 276 vorliegen und bereits ein breites Angebot an digitalen Kostendatenbanken für verschiedene Stufen der Kostenplanung verfügbar ist. Dies erleichtert die Überführung in einen modellbasierten digitalen Prozess mit definierten Vorgaben. Zudem werden Teilaspekte der Kostenplanung bereits in der Facharbeit des buildingSMART e.V. erarbeitet und auch in der Standardisierung in der VDI-Richtlinienreihe 2552 adressiert.
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Eine bestehende Datenbank mit realisierten Bauvorhaben sind beispielsweise die Planungs- und Kostendatenmodule der Länder und des Bundes (PLAKODA), die im öffentlichen Bauwesen eingesetzt wird. Die Nutzung der Datenbankstruktur von PLAKODA ist als Basis für die empfohlene Datenbank im Wohnungsbau denkbar.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens soll zum einen der BIM-Anwendungsfall Kostenplanung mit den notwendigen Vorgaben definiert werden. Zu diesen Vorgaben gehören u.a. Bausteine für Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA), Festlegung der Informationsbedarfe in Informationslieferhandbüchern (IDM), zugehörige Schnittstellenbeschreibungen (Modell View Definition – MVD), Modellierungsvorgaben und Prüfregeln. Zum anderen soll aufgrund der Diversität von Kostendatenbanken, die in der Regel nicht aufeinander abgestimmt sind, eine Übersicht von Kostendatenbanken erstellt werden und deren Bewertung erfolgen. Auf dieser Basis sollen Handlungsempfehlungen bezüglich einer zielführenden Anbindung und Verzahnung von Kostendatenbanken im Kostenplanungsprozess hergeleitet werden.
Als Basis für eine Datenbank mit realisierten Bauvorhaben für den Wohnungsbau soll zudem ein Anforderungskatalog erstellt und die bestehenden recherchierten Datenbanksysteme, u.a. PLAKODA., hinsichtlich der Erfüllung dieser Anforderungen bewertet werden. Um eine größtmögliche Breitenwirksamkeit zu erzielen sollen eine enge Abstimmung mit BIM Deutschland und eine Überführung der Arbeitsergebnisse in die Standardisierung erfolgen.